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Iridektomie
Die Iridektomie ist ein chirurgischer Eingriff am Auge, bei dem ein kleiner Teil der Regenbogenhaut (Iris) entfernt wird, um einen neuen Weg für den Flüssigkeitsabfluss im Auge zu schaffen oder den Einblick in den hinteren Augenabschnitt zu verbessern. Dieser gezielte Eingriff wird hauptsächlich zur Behandlung oder Vorbeugung bestimmter Formen des Glaukoms (Grüner Star) durchgeführt, kann aber auch in anderen Situationen notwendig sein. Die moderne Augenchirurgie bietet heute verschiedene Verfahren für die Iridektomie an, wobei die Laser-Iridotomie in vielen Fällen den klassischen chirurgischen Eingriff ersetzt hat. Dennoch bleibt die Iridektomie ein wichtiges Verfahren im Repertoire der Augenheilkunde und hilft vielen Patienten, ihr Sehvermögen zu erhalten oder zu verbessern.
Grundlagen und Funktionsweise der Iridektomie
Um die Bedeutung der Iridektomie zu verstehen, ist ein grundlegendes Wissen über die Anatomie und Funktion des Auges hilfreich.
Anatomischer Hintergrund
Die Iris ist jener farbige Teil des Auges, der die Pupille umgibt. Sie funktioniert wie eine Blende, die die Pupillengröße und damit die Lichtmenge reguliert, die ins Auge fällt. Hinter der Iris, im hinteren Augenabschnitt, wird ständig Kammerwasser produziert – eine klare Flüssigkeit, die das Auge mit Nährstoffen versorgt und seinen Druck aufrechterhält.
In einem gesunden Auge fließt das Kammerwasser von der hinteren Augenkammer durch die Pupille in die vordere Augenkammer und verlässt das Auge über das Trabekelwerk, ein schwammartiges Gewebe in der Kammerbucht (dem Winkel zwischen Iris und Hornhaut). Bei bestimmten Augenerkrankungen kann dieser natürliche Abfluss gestört sein, was zu einem gefährlichen Anstieg des Augeninnendrucks führen kann.
Ziele und Wirkungsweise
Bei der Iridektomie wird ein kleines Stück der Iris entfernt, um einen zusätzlichen Weg für den Flüssigkeitsabfluss zu schaffen. Dieser künstliche Durchgang ermöglicht es dem Kammerwasser, direkt von der hinteren in die vordere Augenkammer zu gelangen, selbst wenn die Pupille blockiert oder der normale Abflussweg versperrt ist.
Die Iridektomie dient hauptsächlich zwei Zielen:
- Drucksenkung bei erhöhtem Augeninnendruck, um Schäden am Sehnerv zu verhindern
- Vorbeugung eines akuten Winkelblockglaukoms bei Patienten mit anatomisch engen Kammerwinkeln
In bestimmten Fällen kann eine Iridektomie auch durchgeführt werden, um bei einer getrübten Linse oder anderen Veränderungen einen besseren Einblick auf den Augenhintergrund zu ermöglichen.
Indikationen und Einsatzgebiete
Die Iridektomie wird bei verschiedenen Augenerkrankungen und -zuständen angewendet, wobei das Glaukom die häufigste Indikation darstellt.
Winkelblockglaukom
Das Winkelblockglaukom (auch Engwinkelglaukom genannt) ist die wichtigste Indikation für eine Iridektomie. Bei dieser Form des Glaukoms ist der Kammerwinkel eng, und die Iris kann den Abfluss des Kammerwassers blockieren. Dies kann zu einem plötzlichen, starken Anstieg des Augeninnendrucks führen – einem akuten Glaukomanfall, der einen medizinischen Notfall darstellt.
Symptome eines akuten Glaukomanfalls umfassen:
- Plötzliche starke Schmerzen im Auge
- Gerötetes Auge
- Verschwommenes Sehen und Sehen von Ringen um Lichtquellen
- Übelkeit und Erbrechen
- Stark erweiterter Pupille, die nicht auf Licht reagiert
Eine rechtzeitige Iridektomie kann einen solchen Anfall verhindern oder, wenn bereits eingetreten, seine Wiederholung vermeiden.
Andere Indikationen
Neben dem Winkelblockglaukom kann eine Iridektomie auch in folgenden Situationen sinnvoll sein:
- Als prophylaktische Maßnahme beim Pigmentdispersionssyndrom
- Zur Drucksenkung bei bestimmten sekundären Glaukomformen
- Bei Iris-Bombé (Vorwölbung der Iris), wenn Verklebungen die Pupille blockieren
- Als Teil komplexerer Augenoperationen, z. B. bei bestimmten Formen der Kataraktchirurgie
- Um die Sicht auf den Augenhintergrund bei Irispathologien zu verbessern
Kontraindikationen
Nicht bei jedem Patienten ist eine Iridektomie sinnvoll oder möglich. Relative Kontraindikationen können sein:
- Fortgeschrittene Hornhauttrübungen, die den Laser-Zugang erschweren
- Aktive Augenentzündungen
- Bestimmte Irisanomalien
- Kooperationsschwierigkeiten bei der Laserbehandlung
In solchen Fällen muss individuell abgewogen werden, ob eine chirurgische Iridektomie möglich ist oder alternative Behandlungen infrage kommen.
Verschiedene Verfahren der Iridektomie
Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Techniken zur Durchführung einer Iridektomie entwickelt, wobei heute meist laserbasierte Verfahren zum Einsatz kommen.
Laser-Iridotomie
Die Laser-Iridotomie ist heute das Standardverfahren und hat die chirurgische Iridektomie weitgehend ersetzt. Bei diesem ambulanten Eingriff wird mit einem hochenergetischen Laserstrahl (meist einem Nd:YAG-Laser oder Argon-Laser) ein kleines Loch in die Iris geschnitten.
Der Eingriff verläuft folgendermaßen:
- Lokale Betäubung durch Augentropfen
- Einsatz einer speziellen Kontaktlinse zur Stabilisierung des Auges
- Präzise Fokussierung des Laserstrahls auf die Peripherie der Iris
- Erzeugung einer kleinen Öffnung durch mehrere kurze Laserimpulse
Die Laser-Iridotomie hat mehrere Vorteile: Sie ist schmerzarm, kann ambulant durchgeführt werden und erfordert keine Eröffnung des Auges, was das Infektionsrisiko minimiert.
Chirurgische Iridektomie
Die klassische chirurgische Iridektomie ist ein invasiverer Eingriff, bei dem über einen kleinen Schnitt in der Hornhaut oder Lederhaut ein Teil der Iris mit feinen Instrumenten herausgeschnitten wird. Dieses Verfahren wird heute seltener eingesetzt, kann aber notwendig sein, wenn:
- Die Laser-Iridotomie nicht erfolgreich war
- Anatomische Gegebenheiten den Einsatz des Lasers erschweren
- Gleichzeitig andere chirurgische Eingriffe am Auge durchgeführt werden
Der Eingriff erfolgt in der Regel unter lokaler Betäubung und erfordert eine sorgfältige postoperative Nachsorge.
Postoperative Phase und Nachsorge
Nach einer Iridektomie, insbesondere nach der chirurgischen Variante, ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig:
- Regelmäßige Kontrollen des Augeninnendrucks
- Anwendung entzündungshemmender und antibiotischer Augentropfen
- Vermeidung von starker körperlicher Anstrengung für einige Tage
- Tragen eines Augenschutzes, besonders nachts
Bei Laser-Iridotomien ist die Nachsorge in der Regel unkomplizierter, und die meisten Patienten können bereits am selben Tag ihren normalen Aktivitäten nachgehen.
In den ersten Tagen nach dem Eingriff können vorübergehende Nebenwirkungen wie verschwommenes Sehen, erhöhte Blendempfindlichkeit oder leichte Schmerzen auftreten. In seltenen Fällen kann es zu Komplikationen wie einer Entzündung, Blutungen oder einem vorübergehenden Anstieg des Augeninnendrucks kommen.
Langfristig ist die Erfolgsquote der Iridektomie bei richtiger Indikation sehr gut. Die geschaffene Öffnung bleibt in der Regel dauerhaft bestehen und verhindert effektiv einen Pupillarblock.