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Anämie
Anämie, auch Blutarmut genannt, ist eine der häufigsten Blutkrankheiten weltweit und betrifft etwa 1,6 Milliarden Menschen. Bei dieser Erkrankung ist die Anzahl der roten Blutkörperchen oder deren Hämoglobingehalt verringert, wodurch der Sauerstofftransport im Körper beeinträchtigt wird. Die Folgen sind Müdigkeit, Schwäche und eine verminderte Leistungsfähigkeit.
Anämie ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom verschiedener Grunderkrankungen oder Mangelzustände. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, da unbehandelte Anämie zu Komplikationen führen kann. Viele Formen lassen sich erfolgreich behandeln, wenn die Ursache erkannt wird.
Was ist Anämie genau?
Anämie bezeichnet einen Zustand, bei dem das Blut nicht ausreichend Sauerstoff zu den Körpergeweben transportieren kann. Dies geschieht durch eine zu geringe Anzahl roter Blutkörperchen oder einen verminderten Hämoglobingehalt. Hämoglobin ist ein eisenhaltiges Protein, das den Sauerstoff bindet und transportiert.
Die Diagnose erfolgt durch Blutuntersuchungen, wobei bestimmte Grenzwerte für Hämoglobin unterschritten werden. Diese Werte variieren je nach Geschlecht und Alter.
Hauptformen der Anämie
Die verschiedenen Formen der Anämie unterscheiden sich in ihren Ursachen, Symptomen und Behandlungsansätzen. Eine genaue Klassifizierung ist wichtig für die richtige Therapie. Die häufigsten Formen lassen sich nach ihrer Entstehung oder den Eigenschaften der roten Blutkörperchen einteilen.
Eisenmangelanämie
Die Eisenmangelanämie ist die häufigste Form weltweit und entsteht durch unzureichende Eisenaufnahme oder erhöhte Eisenverluste. Frauen im gebärfähigen Alter sind besonders betroffen. Auch Vegetarier haben ein erhöhtes Risiko, da pflanzliches Eisen schlechter aufgenommen wird.
Vitamin-B12-Mangelanämie
Diese Form entsteht durch einen Mangel an Vitamin B12, das für die Bildung roter Blutkörperchen essenziell ist. Ursachen können unzureichende Aufnahme oder Störungen der Aufnahme im Darm sein.
Chronische und hämolytische Anämie
Bei chronischen Erkrankungen kann eine Anämie als Begleiterscheinung auftreten. Bei der seltenen hämolytischen Anämie werden die roten Blutkörperchen vorzeitig abgebaut.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen für Anämie sind vielfältig und können in drei Kategorien unterteilt werden: verminderte Bildung roter Blutkörperchen, erhöhter Verlust oder Abbau, sowie Störungen des Eisenstoffwechsels. Häufige Ursachen sind Eisenmangel durch unausgewogene Ernährung, chronische Blutungen oder erhöhten Bedarf während der Schwangerschaft.
Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen. Chronische Nierenerkrankungen führen zu einer verminderten Produktion von Erythropoietin, einem Hormon für die Blutbildung.
Weitere Risikofaktoren sind:
- Vegetarische oder vegane Ernährung ohne ausreichende Supplementierung
- Häufige Blutspenden oder chronische Blutungen
- Schwangerschaft und Stillzeit mit erhöhtem Nährstoffbedarf
- Chronische Erkrankungen wie Rheuma oder Krebs
- Bestimmte Medikamente, die die Blutbildung beeinträchtigen
- Genetische Veranlagung für bestimmte Anämieformen
Symptome und Auswirkungen
Die Symptome einer Anämie entwickeln sich meist schleichend und werden anfangs oft übersehen. Die Beschwerden entstehen durch den verminderten Sauerstofftransport im Blut. Der Körper versucht dies durch erhöhte Herzfrequenz und verstärkte Atmung zu kompensieren.
Das häufigste Symptom ist anhaltende Müdigkeit, die auch durch Schlaf nicht besser wird. Betroffene fühlen sich schwach und haben eine verminderte Leistungsfähigkeit. Die Haut und Schleimhäute erscheinen oft blass, besonders an den Augenlidern und Lippen.
Weitere charakteristische Symptome sind:
- Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Kalte Hände und Füße
- Brüchige Nägel und Haarausfall
- Restless-Legs-Syndrom (unruhige Beine)
- Heißhunger auf ungewöhnliche Dinge wie Eis oder Stärke
Diagnose und Untersuchungen
Die Diagnose einer Anämie erfolgt hauptsächlich durch Blutuntersuchungen. Ein großes Blutbild gibt Aufschluss über die Anzahl der Blutzellen. Zusätzlich werden Parameter wie Ferritin, Vitamin B12 und Folsäure bestimmt, um die Ursache zu identifizieren.
Der Arzt führt eine Anamnese durch und fragt nach Symptomen, Ernährung und Vorerkrankungen. Je nach vermuteter Ursache können weitere Untersuchungen notwendig sein, wie die Untersuchung des Stuhls auf Blut oder endoskopische Untersuchungen.
Behandlung und Therapieansätze
Die Behandlung der Anämie richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Ziel ist es, die Symptome zu lindern und die Ursache zu beheben. Ein individueller Behandlungsplan berücksichtigt die Form der Anämie und den Schweregrad.
Eisensubstitution
Bei Eisenmangelanämie werden Eisenpräparate oral eingenommen, in schweren Fällen intravenös gegeben. Die Behandlung dauert mehrere Monate. Wichtig ist die Behandlung der Ursache, beispielsweise von Blutungsquellen.
Vitaminsubstitution und weitere Therapien
Bei Vitamin-B12-Mangel werden entsprechende Präparate verabreicht, zunächst oft als Spritze. Bei chronischen Erkrankungen ist die Behandlung der Grunderkrankung entscheidend, was Medikamente zur Stimulation der Blutbildung umfassen kann.
Vorbeugung und Lebensstil
Die Vorbeugung einer Anämie basiert auf einer ausgewogenen Ernährung und der Vermeidung von Risikofaktoren. Eine eisenreiche Ernährung mit rotem Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchten und grünem Blattgemüse kann Eisenmangel vorbeugen. Vitamin C verbessert die Eisenaufnahme, während Kaffee und Tee diese hemmen können.
Vegetarier und Veganer sollten besonders auf ausreichende Zufuhr von Eisen, Vitamin B12 und Folsäure achten. Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sein, sollten aber in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden. Regelmäßige Blutkontrollen helfen dabei, einen Mangel frühzeitig zu erkennen, besonders bei Risikogruppen wie Schwangeren.