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Zystitis

Zystitis, auch Blasenentzündung genannt, ist eine der häufigsten Harnwegsinfektionen und betrifft vor allem Frauen. Etwa 50 bis 60 Prozent aller Frauen erleben mindestens einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung, viele sogar wiederholt. Diese Erkrankung entsteht meist durch bakterielle Infektionen, die zu einer Entzündung der Blasenschleimhaut führen und charakteristische Symptome wie Brennen beim Wasserlassen verursachen.

Die weibliche Anatomie begünstigt Blasenentzündungen, da die Harnröhre deutlich kürzer ist als bei Männern und Bakterien leichter in die Blase gelangen können. Obwohl Zystitis meist harmlos ist und gut behandelbar, kann sie unbehandelt zu Komplikationen führen. Eine rechtzeitige Behandlung ist wichtig, um das Leiden zu lindern und schwerwiegendere Folgen zu vermeiden.

Was ist Zystitis genau?

Zystitis bezeichnet eine Entzündung der Harnblase, die meist durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Die Blase ist ein hohles Organ, das den Urin sammelt und über die Harnröhre ausscheidet. Bei einer Blasenentzündung ist die Schleimhaut der Blase gereizt und entzündet, was zu den typischen Beschwerden führt.

In etwa 80 bis 90 Prozent der Fälle wird sie durch das Bakterium Escherichia coli verursacht, das normalerweise im Darm vorkommt. Diese Bakterien können von der Analregion zur Harnröhrenöffnung wandern und in die Blase aufsteigen. Andere Erreger wie Staphylokokken können ebenfalls eine Blasenentzündung auslösen, sind aber seltener.

Die Harnwege verfügen normalerweise über natürliche Schutzmechanismen gegen Infektionen. Der regelmäßige Harnfluss spült Bakterien aus, und die Blasenschleimhaut produziert antibakterielle Substanzen. Wenn diese Abwehrmechanismen geschwächt sind, können sich Bakterien ansiedeln und vermehren.

Formen und Verlauf der Zystitis

Zystitis kann in verschiedenen Formen auftreten, die sich in ihrer Häufigkeit, Schwere und den erforderlichen Behandlungsansätzen unterscheiden. Die richtige Einordnung ist wichtig für die Wahl der geeigneten Therapie und die Einschätzung des Krankheitsverlaufs.

Akute unkomplizierte Zystitis

Dies ist die häufigste Form und betrifft gesunde Frauen ohne Besonderheiten der Harnwege. Sie tritt plötzlich auf, verursacht starke Beschwerden, heilt aber bei richtiger Behandlung meist schnell aus.

Rezidivierende Zystitis

Von rezidivierender Blasenentzündung spricht man bei zwei oder mehr Episoden binnen sechs Monaten. Diese Form betrifft etwa 20 bis 30 Prozent der Frauen nach einer ersten Blasenentzündung.

Komplizierte Zystitis

Diese Form tritt bei Personen mit besonderen Risikofaktoren auf, wie anatomischen Anomalien oder Immunschwäche. Auch Blasenentzündungen bei Männern oder Schwangeren gelten als kompliziert.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Entstehung einer Zystitis hängt von verschiedenen Faktoren ab, die das Eindringen und die Vermehrung von Bakterien in der Blase begünstigen. Das Verständnis dieser Risikofaktoren ist wichtig für die Vorbeugung und Behandlung. Frauen sind aufgrund ihrer Anatomie besonders betroffen.

Die kurze weibliche Harnröhre ist der Hauptgrund für die höhere Anfälligkeit von Frauen. Mit nur etwa vier Zentimetern Länge bietet sie Bakterien einen kurzen Weg zur Blase. Bei Männern ist die Harnröhre etwa 20 Zentimeter lang, was Infektionen deutlich seltener macht. Auch die Nähe der Harnröhrenöffnung zum Darmausgang begünstigt die Übertragung von Darmbakterien.

Wichtige Risikofaktoren sind:

  • Sexuelle Aktivität, da Bakterien mechanisch in die Harnröhre gelangen können
  • Verwendung von Diaphragmen oder spermiziden Mitteln zur Verhütung
  • Unvollständige Blasenentleerung durch anatomische Besonderheiten
  • Schwangerschaft durch hormonelle Veränderungen und Harnstau
  • Wechseljahre mit veränderten Schleimhäuten
  • Diabetes mellitus mit erhöhtem Infektionsrisiko
  • Immunschwäche durch Krankheiten oder Medikamente
  • Harnverhalt oder Katheterverwendung

Symptome und Beschwerden

Die Symptome einer Zystitis sind meist charakteristisch und entwickeln sich oft schnell. Betroffene bemerken die Beschwerden meist innerhalb weniger Stunden bis Tage. Die Intensität der Symptome kann variieren, ist aber oft so stark, dass sie den Alltag beeinträchtigen.

Das Hauptsymptom ist ein brennendes oder stechendes Gefühl beim Wasserlassen, das als Dysurie bezeichnet wird. Dieses Brennen kann bereits zu Beginn des Urinierens auftreten oder sich zum Ende hin verstärken. Begleitet wird dies oft von häufigem, zwingendem Harndrang, auch wenn die Blase nur wenig Urin enthält.

Weitere typische Symptome sind:

  • Schmerzen im Unterbauch oder über dem Schambein
  • Trüber, übelriechender Urin oder Blut im Urin
  • Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
  • Nächtlicher Harndrang mit häufigem Wasserlassen
  • Allgemeines Unwohlsein und Schwächegefühl
  • Bei schweren Verläufen: Fieber und Schüttelfrost

Diagnose und Untersuchungsmethoden

Die Diagnose basiert auf den Symptomen und einer Urinuntersuchung. Der Arzt kann meist anhand der Beschwerden eine Verdachtsdiagnose stellen. Die Untersuchung des Urins erfolgt mit einem Teststreifen, der Leukozyten, Nitrit und Blut nachweist. Bei positivem Befund wird eine Urinkultur angelegt.

Für die Uringewinnung ist die richtige Technik wichtig. Der Mittelstrahlurin sollte nach Reinigung in einem sterilen Behälter aufgefangen werden. Bei wiederkehrenden Infektionen können weitere Untersuchungen notwendig werden.

Behandlung und Therapieansätze

Die Behandlung richtet sich nach der Form der Erkrankung. Ziel ist es, die Bakterien zu eliminieren und die Symptome zu lindern. Bei unkomplizierten Blasenentzündungen ist die Prognose sehr gut.

Antibiotische Therapie

Bei bakteriellen Blasenentzündungen sind Antibiotika die Behandlung der Wahl. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Nitrofurantoin oder Trimethoprim-Sulfamethoxazol. Die Behandlungsdauer variiert zwischen einem und sieben Tagen.

Symptomatische Behandlung und Rezidivprophylaxe

Schmerzmittel wie Ibuprofen reduzieren Beschwerden. Viel trinken hilft, die Bakterien auszuspülen. Bei häufig wiederkehrenden Infektionen kann eine Langzeitantibiotikatherapie sinnvoll sein.

Vorbeugung und Selbsthilfe

Die Vorbeugung basiert auf einfachen Verhaltensregeln, die das Infektionsrisiko reduzieren. Ausreichendes Trinken ist eine der wichtigsten Maßnahmen. Durch regelmäßiges Wasserlassen werden Bakterien ausgespült, bevor sie sich festsetzen können.

Die richtige Intimhygiene spielt eine wichtige Rolle. Nach dem Toilettengang sollte von vorne nach hinten gereinigt werden. Übermäßige Intimhygiene mit parfümierten Produkten sollte vermieden werden.

Nach dem Geschlechtsverkehr sollte zeitnah die Blase entleert werden. Das Tragen von Baumwollunterwäsche und das Vermeiden zu enger Kleidung kann das Infektionsrisiko senken. Bei ersten Anzeichen können Hausmittel wie Wärme und vermehrtes Trinken die Beschwerden lindern.