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Asthenopie
Asthenopie, umgangssprachlich auch als Augenermüdung oder Augenmüdigkeit bezeichnet, ist ein Symptomkomplex, der mit einer Überanstrengung der Augen einhergeht. Diese Beschwerden treten häufig bei längerer visueller Konzentration auf, etwa bei anhaltender Bildschirmarbeit, intensivem Lesen oder anderen Tätigkeiten, die eine dauerhafte Fokussierung erfordern. Die Betroffenen klagen typischerweise über ermüdete, brennende oder trockene Augen, Kopfschmerzen, verschwommenes Sehen und Fokussierungsprobleme. Anders als bei vielen anderen Augenerkrankungen liegt der Asthenopie meist keine schwerwiegende organische Ursache zugrunde. Sie ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass die Augen überlastet sind oder bestimmte funktionelle Probleme vorliegen. Obwohl Asthenopie in der Regel keine dauerhafte Sehbeeinträchtigung verursacht, kann sie die Lebensqualität und Arbeitsproduktivität erheblich beeinträchtigen und sollte daher ernst genommen werden.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Asthenopie kann verschiedene Ursachen haben, wobei häufig mehrere Faktoren zusammenspielen, die zu einer Überlastung des visuellen Systems führen.
Funktionelle und umweltbedingte Faktoren
Zu den funktionellen Ursachen zählen vor allem Probleme mit der Akkommodation (Anpassung der Augenlinse) und Konvergenz (Einwärtsbewegung der Augen beim Nahsehen). Diese beiden Mechanismen müssen bei Naharbeit präzise zusammenarbeiten, um ein scharfes und einfaches Bild zu gewährleisten.
Eine Akkommodationsschwäche führt dazu, dass die Augenlinse nicht schnell oder ausdauernd genug ihre Brechkraft anpassen kann. Dies wird mit zunehmendem Alter häufiger (Presbyopie oder Alterssichtigkeit), kann aber auch bei jüngeren Menschen nach langer Naharbeit auftreten.
Konvergenzprobleme entstehen, wenn die Augen Schwierigkeiten haben, sich bei Naharbeit korrekt einwärts zu drehen und diese Stellung zu halten. Dies kann zu Doppelbildern, Unschärfe oder dem unbewussten Abschalten eines Auges führen.
Unkorrigierte Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus zwingen das Auge zu ständigen Ausgleichsbemühungen, die schnell zu Ermüdung führen können.
Die Arbeitsumgebung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle:
- Unzureichende Beleuchtung oder Blendung durch zu starkes Licht
- Ungünstige Positionierung von Bildschirmen oder Arbeitsmaterialien
- Schlechte Bildschirmqualität mit niedriger Auflösung
- Trockene Raumluft oder klimatisierte Umgebungen
- Zu geringer Abstand zum Bildschirm oder Lesematerial
Besonders das „digitale Sehen“ mit reduzierten Lidschlägen und intensiver Fokussierung kann die Augen stark belasten.
Symptome und Diagnostik
Asthenopie äußert sich durch charakteristische Beschwerden und kann durch gezielte Untersuchungen festgestellt werden.
Typische Beschwerden und Untersuchungsmethoden
Die Symptome der Asthenopie umfassen:
- Ermüdungsgefühl der Augen, das sich im Laufe des Tages verstärkt
- Brennen, Jucken oder Trockenheit der Augen
- Verschwommenes oder kurzzeitig unscharfes Sehen
- Kopfschmerzen, oft im Stirn- oder Schläfenbereich
- Konzentrationsschwierigkeiten bei visuellen Aufgaben
Charakteristisch ist, dass sich diese Beschwerden nach einer ausreichenden Ruhephase der Augen wieder bessern, um bei erneuter Belastung wiederzukehren.
Die Diagnose der Asthenopie beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und umfasst die Prüfung der Sehschärfe, eine Refraktionsmessung zur Bestimmung einer möglichen Fehlsichtigkeit sowie spezielle Tests der Akkommodations- und Konvergenzfähigkeit. Auch die Qualität des Tränenfilms wird untersucht, um mögliche Trockenheit oder Reizungen festzustellen.
Der Augenarzt oder Optometrist achtet besonders auf den Nahpunkt der Konvergenz und die Ausdauer der Akkommodation, die bei Asthenopie häufig eingeschränkt sind. Durch diese gezielte Diagnostik können andere Augenerkrankungen ausgeschlossen und die spezifischen Ursachen identifiziert werden.
Behandlungsansätze und Selbsthilfe
Die Therapie der Asthenopie kombiniert medizinische Maßnahmen mit einer Optimierung der Arbeitsgewohnheiten und -umgebung.
Medizinische und ergonomische Maßnahmen
Eine exakte Brillen- oder Kontaktlinsenkorrektur ist oft der erste und wichtigste Schritt. Manchmal werden spezielle Arbeitsplatzbrillen verordnet, die für die typische Arbeitsdistanz optimiert sind.
Bei Akkommodationsproblemen können Akkommodationstropfen oder spezielle Lesetrainings helfen. Konvergenztraining unter Anleitung eines Orthoptisten kann bei Konvergenzinsuffizienz die Koordination der Augenmuskeln verbessern. Bei trockenem Auge werden oft künstliche Tränen empfohlen, um die Augenoberfläche zu schützen.
Neben den medizinischen Maßnahmen sind Anpassungen der Arbeitsumgebung entscheidend. Die Einhaltung der 20-20-20-Regel kann Beschwerden deutlich reduzieren: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in etwa 6 Meter Entfernung schauen.
Eine optimale Positionierung des Bildschirms – leicht unterhalb der Augenhöhe und in 50–70 cm Entfernung – zusammen mit ausreichender, blendfreier Beleuchtung verringert die Augenbelastung. Die bewusste Erhöhung der Lidschlagfrequenz und regelmäßige Augenbewegungsübungen verbessern die Benetzung der Augen und lösen Verspannungen.
Für Menschen, die viel am Computer arbeiten, können spezielle Software-Programme hilfreich sein, die an regelmäßige Pausen erinnern. Bei der Verwendung von Smartphones und Tablets sollte auf eine angemessene Schriftgröße und ausreichenden Abstand geachtet werden.
Mit einer Kombination aus medizinischer Behandlung, ergonomischer Optimierung und bewussteren Sehgewohnheiten lässt sich die Asthenopie in den meisten Fällen gut beherrschen. Der Schlüssel liegt in der frühzeitigen Erkennung und einer ganzheitlichen Herangehensweise, die sowohl die Augengesundheit als auch die Arbeitsumgebung berücksichtigt. Bei anhaltenden oder sich verschlimmernden Beschwerden ist jedoch immer eine erneute augenärztliche Abklärung ratsam, um andere Augenerkrankungen auszuschließen.