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Chalazion
Ein Chalazion, auch bekannt als Hagelkorn oder Meibom-Drüsen-Zyste, ist eine schmerzlose, entzündliche Schwellung am Augenlid. Im Gegensatz zum schmerzhaften Gerstenkorn (Hordeolum) handelt es sich beim Chalazion um eine chronische, sterile Entzündung einer Meibom-Drüse. Diese Talgdrüsen befinden sich im Augenlid und produzieren ölige Sekrete, die die Tränenflüssigkeit vor zu schneller Verdunstung schützen. Wenn der Ausführungsgang einer solchen Drüse verstopft, staut sich das Sekret und verursacht eine langsam wachsende Schwellung. Ein Chalazion kann sowohl am Ober- als auch am Unterlid auftreten und zeigt sich als feste, meist schmerzlose Erhebung. Obwohl es in der Regel harmlos ist und oft von selbst verschwindet, kann ein Chalazion kosmetisch störend sein und gelegentlich das Sehen beeinträchtigen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Entstehung eines Chalazions hängt eng mit der Funktion der Meibom-Drüsen zusammen und kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden.
Anatomie und Entstehungsmechanismus
Die Meibom-Drüsen sind spezielle Talgdrüsen, die in einer Reihe entlang des Lidrandes angeordnet sind – etwa 25–40 im Oberlid und 20–30 im Unterlid. Sie produzieren ein öliges Sekret (Meibum), das eine Schutzschicht auf dem Tränenfilm bildet. Bei einer Verstopfung des Ausführungsgangs kann das Sekret nicht mehr abfließen. Es sammelt sich in der Drüse an, die sich erweitert und schließlich rupturieren kann. Das austretende Sekret löst dann eine granulomatöse Entzündungsreaktion im umgebenden Gewebe aus, was zur Bildung des typischen Knotens führt.
Verschiedene Faktoren können die Entwicklung eines Chalazions begünstigen:
- Chronische Lidrandentzündung (Blepharitis)
- Hauterkrankungen wie Rosazea oder seborrhoische Dermatitis
- Hormonelle Veränderungen
- Unzureichende Lidhygiene
- Längeres Tragen von Kontaktlinsen
- Diabetes mellitus
Menschen mit chronisch trockenen Augen oder einer Dysfunktion der Meibom-Drüsen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko für ein Chalazion.
Symptome und klinisches Bild
Ein Chalazion entwickelt sich meist langsam und verursacht anfangs kaum Beschwerden.
Erscheinungsbild und Beschwerden
Die Entwicklung eines Chalazions beginnt unauffällig und verläuft typischerweise schmerzlos. Zunächst zeigt sich eine leichte Schwellung im Bereich des Augenlids. Mit der Zeit bildet sich eine knotige, oft erbsengroße Verdickung, die gut tastbar ist. Die Haut über der Schwellung ist verschieblich und normalerweise nicht gerötet.
Im Unterschied zum Gerstenkorn ist ein Chalazion meist nicht oder nur leicht druckempfindlich. Bei größeren Chalazien kann es durch Druck auf den Augapfel zu einer leichten Verzerrung des Sehbilds kommen. Auch vermehrtes Tränen und ein Fremdkörpergefühl sind möglich.
Der typische Verlauf erstreckt sich über mehrere Wochen bis Monate. In vielen Fällen bildet sich ein Chalazion innerhalb von 2–8 Wochen von selbst zurück. Manche können jedoch persistieren und chronisch werden. Gelegentlich bricht ein Chalazion nach außen oder innen auf und entleert sich spontan, was zu einer raschen Besserung führt.
Als Komplikation kann eine sekundäre bakterielle Infektion auftreten. Bei älteren Patienten mit chronischen oder wiederkehrenden Chalazien sollte zum Ausschluss anderer Lidtumoren eine histologische Untersuchung erwogen werden.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose eines Chalazions erfolgt meist durch die klinische Untersuchung, während für die Behandlung verschiedene Optionen zur Verfügung stehen.
Diagnostische Maßnahmen und konservative Therapie
Ein Augenarzt kann ein Chalazion in der Regel durch die klinische Untersuchung diagnostizieren. Er inspiziert das Augenlid und kann durch Umstülpen die Bindehautseite untersuchen, wo sich häufig eine gelbliche Erhebung zeigt. Durch vorsichtiges Abtasten beurteilt er Konsistenz und Größe des Chalazions.
Bei einem frischen Chalazion werden zunächst konservative Maßnahmen empfohlen. Warme Kompressen haben sich bewährt, da sie das Sekret in den Meibom-Drüsen verflüssigen und den Abfluss erleichtern. Die Anwendung sollte 10–15 Minuten, 3–4 Mal täglich erfolgen. Eine sanfte Massage des Lids in Richtung Lidrand nach der Wärmeanwendung kann den Prozess unterstützen.
Bei begleitender Lidrandentzündung ist eine sorgfältige Lidhygiene wichtig. In manchen Fällen verschreibt der Augenarzt entzündungshemmende oder antibiotische Augensalben, besonders wenn Anzeichen einer sekundären Infektion vorliegen.
Chirurgische Eingriffe und Nachsorge
Wenn ein Chalazion trotz konservativer Behandlung über mehrere Wochen bestehen bleibt oder besonders groß ist, kann eine operative Entfernung notwendig werden. Die Exzision erfolgt meist ambulant unter lokaler Betäubung. Nach dem Umstülpen des Lids setzt der Arzt eine kleine Inzision auf der Bindehautseite und drückt den Inhalt des Chalazions aus. Anschließend wird die Kapsel vorsichtig mit einem kleinen Löffel (Kürette) ausgekratzt.
Alternativ kann bei größeren Chalazien eine Kortisoninjektion direkt in das Chalazion die Entzündungsreaktion hemmen und zur Rückbildung führen. Nach dem Eingriff erfolgt manchmal eine kurzzeitige antibiotische Abdeckung. Die Heilung dauert in der Regel wenige Tage bis Wochen.
Prävention und Selbsthilfe
Zur Vorbeugung eines Chalazions und zur Unterstützung der Heilung sind regelmäßige Lidrandhygiene und warme Kompressen besonders wirksam.
Die tägliche Reinigung der Lidränder mit lauwarmem Wasser oder speziellen Pflegeprodukten hilft, überschüssiges Sekret und Ablagerungen zu entfernen, die die Meibom-Drüsen verstopfen könnten. Besonders wichtig ist die gründliche Reinigung vor dem Schlafengehen und die regelmäßige Erneuerung von Augen-Make-up.
Menschen mit Neigung zu Lidrandentzündungen oder wiederkehrenden Chalazien profitieren von regelmäßigen Wärmeanwendungen auf die Augenlider. Diese verbessern den Abfluss des Drüsensekrets und beugen Verstopfungen vor. Bei häufigem Auftreten von Chalazien sollte ein Augenarzt konsultiert werden, um mögliche Grunderkrankungen wie chronische Blepharitis oder Meibom-Drüsen-Dysfunktion zu behandeln.