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Gastritis

Gastritis ist eine der häufigsten Erkrankungen des Verdauungssystems und bezeichnet eine Entzündung der Magenschleimhaut. Diese Erkrankung kann sowohl akut als auch chronisch verlaufen und betrifft Menschen aller Altersgruppen. Millionen von Menschen leiden unter den charakteristischen Symptomen wie Magenschmerzen, Sodbrennen und Übelkeit.

Die Magenschleimhaut bildet eine wichtige Schutzbarriere gegen die aggressive Magensäure. Wenn diese Schutzfunktion gestört ist, kann es zu Entzündungen kommen. Glücklicherweise lässt sich eine Gastritis mit der richtigen Behandlung und Ernährungsumstellung in den meisten Fällen erfolgreich therapieren.

Was ist Gastritis genau?

Gastritis bezeichnet eine Entzündung der Magenschleimhaut, die verschiedene Ursachen haben kann. Die Magenschleimhaut kleidet den Magen von innen aus und produziert einen schützenden Schleim, der die Magenwand vor der aggressiven Magensäure bewahrt. Bei einer Gastritis ist dieses empfindliche Gleichgewicht zwischen Schutzfaktoren und schädigenden Einflüssen gestört.

Die Entzündung kann verschiedene Bereiche der Magenschleimhaut betreffen und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. In manchen Fällen beschränkt sich die Entzündung auf kleine Bereiche, während sie in anderen Fällen den gesamten Magen betrifft. Die Schwere der Symptome hängt nicht immer direkt mit dem Ausmaß der Entzündung zusammen – manche Menschen haben starke Beschwerden bei geringer Entzündung, während andere kaum Symptome verspüren.

Formen und Ursachen der Gastritis

Die verschiedenen Formen der Gastritis unterscheiden sich in ihrem Verlauf, ihren Ursachen und den erforderlichen Behandlungsansätzen. Eine genaue Unterscheidung ist wichtig für die richtige Therapie und Prognose. Die Kenntnis der Auslöser hilft dabei, präventive Maßnahmen zu ergreifen und das Risiko für wiederkehrende Entzündungen zu reduzieren.

Akute Gastritis

Die akute Gastritis entwickelt sich plötzlich und verursacht oft heftige Symptome. Häufige Auslöser sind übermäßiger Alkoholkonsum, schmerzstillende Medikamente wie Ibuprofen, sowie starker Stress. Auch verdorbene Lebensmittel oder sehr scharfe Gewürze können eine akute Entzündung auslösen. Bei rechtzeitiger Behandlung heilt sie meist innerhalb weniger Wochen ab.

Chronische Gastritis

Die chronische Gastritis entwickelt sich schleichend über Monate oder Jahre. Sie wird hauptsächlich durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht, das etwa die Hälfte der Weltbevölkerung befällt. Eine weitere Form ist die Autoimmungastritis, bei der das Immunsystem die Magenschleimhaut angreift.

Weitere Ursachen

Regelmäßige Einnahme bestimmter Medikamente, chronische Nierenerkrankungen oder andere Autoimmunerkrankungen können die Magenschleimhaut schädigen. Auch Rauchen und eine unausgewogene Ernährung erhöhen das Risiko.

Symptome und Beschwerden

Die Symptome einer Gastritis können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein und hängen von der Form und Schwere der Entzündung ab. Eine frühzeitige Erkennung ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Das häufigste Symptom sind Schmerzen im Oberbauch, die oft als brennend oder drückend beschrieben werden.

Diese Schmerzen können sowohl nüchtern als auch nach dem Essen auftreten. Viele Patienten berichten über ein Völlegefühl, auch wenn sie nur kleine Mengen gegessen haben.

Weitere typische Beschwerden sind:

  • Übelkeit und Erbrechen, besonders am Morgen
  • Sodbrennen und saures Aufstoßen
  • Appetitlosigkeit und ungewollter Gewichtsverlust
  • Blähungen und Verdauungsstörungen
  • Mundgeruch und metallischer Geschmack
  • Bei schweren Fällen: Erbrechen von Blut oder teerschwarzer Stuhl

Diagnose und Untersuchungsmethoden

Die Diagnose einer Gastritis erfordert eine sorgfältige Untersuchung, da die Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Der Arzt führt zunächst ein ausführliches Gespräch über die Beschwerden und mögliche Auslöser. Laboruntersuchungen können Entzündungszeichen aufdecken und Helicobacter pylori nachweisen.

Die wichtigste Untersuchung ist die Magenspiegelung, bei der ein dünner Schlauch mit Kamera in den Magen eingeführt wird. Diese ermöglicht es, die Magenschleimhaut direkt zu betrachten und Gewebeproben zu entnehmen.

Behandlung und Therapieansätze

Die Behandlung der Gastritis richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und der Schwere der Erkrankung. Ziel ist es, die Entzündung zu hemmen und die Symptome zu lindern. Ein individueller Behandlungsplan berücksichtigt die persönlichen Umstände des Patienten.

Medikamentöse Behandlung

Bei einer durch Helicobacter pylori verursachten Gastritis ist eine Antibiotikatherapie notwendig. Diese kombiniert zwei Antibiotika mit einem Säureblocker über eine Woche. Säureblocker reduzieren die Magensäureproduktion und ermöglichen der Schleimhaut, sich zu regenerieren.

Ernährungsumstellung

Eine angepasste Ernährung spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung. Magenschonende Kost mit gekochtem Gemüse und magerem Fleisch hilft bei der Heilung. Scharfe Gewürze, fettiges Essen, Alkohol und Koffein sollten gemieden werden.

Vorbeugung und Selbsthilfe

Die Vorbeugung einer Gastritis basiert auf der Vermeidung bekannter Risikofaktoren. Regelmäßige, nicht zu große Mahlzeiten entlasten den Magen. Stress sollte durch Entspannungstechniken abgebaut werden, da psychische Belastungen die Magenschleimhaut beeinträchtigen können.

Der Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum schützt die Magenschleimhaut. Schmerzstillende Medikamente sollten nur bei Bedarf eingenommen werden. Bei wiederholten Magenbeschwerden ist eine frühzeitige ärztliche Abklärung wichtig. Hausmittel wie Kamillentee können die Symptome lindern, ersetzen aber bei schweren Fällen nicht die ärztliche Behandlung.