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Operative Eingriffe in der Augenheilkunde: Von Katarakt bis Netzhautchirurgie
Die Augenchirurgie hat in den letzten Jahrzehnten beeindruckende Fortschritte gemacht. Moderne operative Eingriffe ermöglichen es Augenärzten heute, selbst komplexe Erkrankungen des Auges erfolgreich zu behandeln und das Sehvermögen vieler Patienten zu erhalten oder sogar zu verbessern. Von der Behandlung des Grauen Stars bis hin zu hoch spezialisierten Eingriffen an der Netzhaut – das Spektrum der operativen Augenheilkunde ist breit und vielfältig. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die wichtigsten operativen Verfahren in der Augenheilkunde und erläutert ihre Anwendungsgebiete sowie die damit verbundenen Chancen und Risiken.
Kataraktchirurgie: Der häufigste Eingriff am Auge
Die Operation des Grauen Stars (Katarakt) ist weltweit der am häufigsten durchgeführte operative Eingriff am Auge. Bei dieser Erkrankung trübt sich die natürliche Linse des Auges ein, was zu einer zunehmenden Verschlechterung des Sehvermögens führt.
Moderne Techniken der Kataraktchirurgie
Die heutige Kataraktchirurgie ist ein hocheffektives und sicheres Verfahren. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant und dauert nur etwa 15–20 Minuten. Die wichtigsten Schritte sind:
- Eröffnung des Auges durch einen winzigen Schnitt
- Zertrümmerung der getrübten Linse mittels Ultraschall (Phakoemulsifikation)
- Absaugung der Linsenreste
- Implantation einer künstlichen Intraokularlinse
Moderne Intraokularlinsen können nicht nur den Grauen Star beheben, sondern auch gleichzeitig bestehende Fehlsichtigkeiten korrigieren. Sogenannte multifokale oder torische Linsen ermöglichen es vielen Patienten, nach der Operation sowohl in der Ferne als auch in der Nähe ohne Brille scharf zu sehen. Die kontinuierliche Weiterentwicklung der Linsenmaterialien und -designs führt zu immer besseren visuellen Ergebnissen und einer höheren Patientenzufriedenheit.
Refraktive Chirurgie: Korrektur von Fehlsichtigkeiten
Die refraktive Chirurgie zielt darauf ab, Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Astigmatismus operativ zu korrigieren und so die Abhängigkeit von Brille oder Kontaktlinsen zu reduzieren oder ganz zu beseitigen.
LASIK und alternative Verfahren
Die LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis) ist das bekannteste und am häufigsten angewandte Verfahren der refraktiven Chirurgie. Dabei wird mit einem Laser die Hornhaut so modelliert, dass Lichtstrahlen wieder korrekt auf der Netzhaut gebündelt werden. Der Eingriff ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten pro Auge.
Neben der LASIK gibt es weitere Verfahren wie die PRK (Photorefraktive Keratektomie), SMILE (Small Incision Lenticule Extraction) und die Implantation phaker Intraokularlinsen. Die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art und dem Grad der Fehlsichtigkeit, der Hornhautdicke und den individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Die Weiterentwicklung der Lasergeräte und Operationstechniken hat zu einer stetigen Verbesserung der Präzision und Sicherheit dieser Eingriffe geführt. Moderne Eyetracker sorgen für eine exakte Positionierung des Lasers, selbst bei kleinsten Augenbewegungen, was die Genauigkeit der Behandlung erhöht und das Risiko von Komplikationen minimiert.
Glaukomchirurgie: Druckentlastung für den Sehnerv
Das Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist eine der häufigsten Ursachen für Erblindung weltweit. Chirurgische Eingriffe zielen darauf ab, den erhöhten Augeninnendruck zu senken und so den Sehnerv vor weiteren Schäden zu schützen.
Minimalinvasive Glaukomchirurgie (MIGS)
In den letzten Jahren haben sich zunehmend minimalinvasive Verfahren in der Glaukomchirurgie etabliert. Diese MIGS-Verfahren (Minimally Invasive Glaucoma Surgery) zeichnen sich durch ein geringeres Komplikationsrisiko und eine schnellere Erholungszeit aus. Zu den MIGS-Verfahren gehören:
- iStent-Implantation
- XEN-Gel-Stent
- Hydrus Microstent
- Kahook Dual Blade Goniotomie
- Ab interno Canaloplastie (ABiC)
Diese Implantate und Verfahren verbessern den Abfluss des Kammerwassers und senken so den Augeninnendruck. Sie können oft im Rahmen einer Kataraktoperation eingesetzt werden, was den Vorteil einer kombinierten Behandlung bietet. Die MIGS-Verfahren haben die Behandlungsmöglichkeiten für Glaukompatienten erweitert und ermöglichen in vielen Fällen eine effektive Drucksenkung bei geringerem Risiko im Vergleich zu traditionellen filtrierenden Operationen.
Netzhaut- und Glaskörperchirurgie: Hoch spezialisierte Mikrochirurgie
Eingriffe an Netzhaut und Glaskörper gehören zu den anspruchsvollsten Operationen in der Augenheilkunde. Sie kommen bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz, darunter Netzhautablösung, diabetische Retinopathie und Makulaerkrankungen.
Vitrektomie: Schlüsseltechnik der hinteren Augenabschnittchirurgie
Die Vitrektomie ist eine zentrale Technik in der Netzhaut- und Glaskörperchirurgie. Dabei wird der Glaskörper entfernt und durch eine klare Flüssigkeit oder Gas ersetzt. Dies ermöglicht dem Chirurgen den Zugang zur Netzhaut, um verschiedene Behandlungen durchzuführen, wie:
- Entfernung von Netzhautmembranen
- Verschluss von Netzhautlöchern
- Behandlung von Makulaforamen
- Entfernung von Fremdkörpern
- Management von komplexen diabetischen Retinopathien
Die moderne Vitrektomie erfolgt durch winzige Zugänge und ermöglicht so eine schnelle Heilung und geringe Belastung für das Auge. Hochauflösende Operationsmikroskope und feine Instrumente erlauben es dem Chirurgen, mit höchster Präzision zu arbeiten. Intraoperative OCT-Systeme bieten zudem die Möglichkeit, während des Eingriffs detaillierte Echtzeit-Bilder der Netzhautstrukturen zu erhalten, was die Genauigkeit und Sicherheit der Operation weiter erhöht.
Die operative Augenheilkunde hat sich in den letzten Jahrzehnten rasant entwickelt. Moderne Technologien und verfeinerte Operationstechniken ermöglichen heute Eingriffe, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren. Von der routinemäßigen Kataraktoperation bis hin zu hochkomplexen netzhautchirurgischen Eingriffen – die Möglichkeiten, das Sehvermögen zu erhalten oder wiederherzustellen, sind vielfältig. Dennoch bleibt jeder operative Eingriff am Auge eine individuelle Entscheidung, die sorgfältig abgewogen werden muss. Eine ausführliche Beratung und Untersuchung durch einen erfahrenen Augenarzt ist unerlässlich, um die beste Behandlungsoption für jeden Patienten zu finden.