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Thrombose auf Langstreckenflügen
Sie haben Ihren Traumurlaub gebucht, die Vorfreude ist riesig – doch dann hören Sie von der gefürchteten „Reisethrombose“. Plötzlich mischt sich in die Aufregung eine gewisse Sorge: Bin ich gefährdet? Was kann ich tun? Diese Bedenken sind völlig natürlich und zeigen, dass Sie verantwortungsbewusst mit Ihrer Gesundheit umgehen.
Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen und einfachen Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko erheblich reduzieren. Als jemand, der schon viele Patienten vor langen Flugreisen beraten hat, kann ich Ihnen versichern: Eine Thrombose ist zwar ein ernstes Thema, aber die meisten Menschen fliegen problemlos auch sehr lange Strecken. Mit den richtigen Informationen können Sie entspannt abheben und sich auf Ihre wohlverdiente Auszeit konzentrieren.
Was ist eine Reisethrombose und wie entsteht sie?
Eine Thrombose entsteht, wenn sich in den Venen ein Blutgerinnsel bildet. Bei Langstreckenflügen ist besonders die tiefe Beinvenenthrombose gefürchtet, weil das Blut durch das lange Sitzen schlechter zirkuliert. Stellen Sie sich vor, wie ein Bach an einer engen Stelle ins Stocken gerät – ähnlich passiert es in Ihren Beinvenen.
Die Kombination aus langem Sitzen, niedrigem Luftdruck in der Kabine und oft auch Dehydrierung schafft ungünstige Bedingungen. Doch lassen Sie sich nicht beunruhigen: Das absolute Risiko ist gering. Studien zeigen, dass nur etwa ein bis drei von 1000 Langstreckenfliegern tatsächlich eine Thrombose entwickeln.
Besonders gefährlich wird es, wenn sich ein Blutgerinnsel löst und in die Lunge wandert – das nennt man Lungenembolie. Diese Komplikation ist selten, aber lebensbedrohlich. Deshalb nehmen wir das Thema ernst, ohne in Panik zu verfallen.
Warum gerade bei Flugreisen?
Im Flugzeug kommen mehrere Faktoren zusammen. Der enge Sitzplatz verhindert die natürliche Muskelpumpe der Beine, die normalerweise das Blut zum Herzen zurücktransportiert. Gleichzeitig herrscht in der Kabine ein niedrigerer Luftdruck, was die Blutzirkulation zusätzlich beeinträchtigen kann.
Hinzu kommt, dass viele Reisende zu wenig trinken – aus Sorge vor häufigen Toilettengängen. Diese Dehydrierung macht das Blut zähflüssiger und erhöht das Risiko zusätzlich.
Wer ist besonders gefährdet?
Nicht jeder Fluggast hat das gleiche Thromboserisiko. Während gesunde, junge Menschen meist problemlos auch sehr lange Flüge verkraften, gibt es bestimmte Personengruppen, die besonders aufmerksam sein sollten.
Medizinische Risikofaktoren
Bestimmte Erkrankungen erhöhen Ihr Thromboserisiko deutlich. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, frühere Thrombosen, Krebserkrankungen und Gerinnungsstörungen. Auch hormonelle Faktoren spielen eine Rolle: Schwangere Frauen und solche, die die Antibabypille nehmen, haben ein höheres Risiko.
Falls Sie zu einer dieser Gruppen gehören, sprechen Sie unbedingt vor Ihrer Reise mit Ihrem Arzt. Gemeinsam können Sie entscheiden, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen sinnvoll sind.
Weitere Risikofaktoren
Auch Ihr Alter und Ihre körperliche Verfassung beeinflussen das Risiko. Menschen über 60 Jahren, stark übergewichtige Personen und sehr große Menschen sollten besonders aufmerksam sein. Raucher haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko.
Selbst vermeintlich harmlose Faktoren können relevant sein: eine Erkältung kurz vor dem Flug, eine kleine Operation in den Wochen zuvor oder eine längere Autofahrt zum Flughafen.
Effektive Vorbeugungsmaßnahmen
Sie können selbst sehr viel tun, um Ihr Thromboserisiko zu minimieren. Die meisten Maßnahmen sind einfach umzusetzen und kosten Sie nichts, außer etwas Aufmerksamkeit.
Bewegung während des Fluges
Stehen Sie regelmäßig auf und gehen Sie durch den Gang – idealerweise jede Stunde für ein paar Minuten. Falls das nicht möglich ist, können Sie auch im Sitzen einfache Übungen machen. Kreisen Sie mit den Füßen, ziehen Sie die Zehen zu sich heran. Diese „Wadenpumpe“ hält die Blutzirkulation in Gang.
Besonders effektiv: Drücken Sie die Fersen fest auf den Boden und heben Sie die Zehenspitzen an, dann umgekehrt. Auch das Anspannen der Oberschenkelmuskulatur hilft. Diese kleinen Bewegungen fallen kaum auf, haben aber große Wirkung.
Richtige Kleidung und Ausstattung
Tragen Sie lockere, bequeme Kleidung und vermeiden Sie alles, was einengt. Ihre Füße können während des Fluges anschwellen, planen Sie das bei der Schuhwahl ein.
Kompressionsstrümpfe sind besonders bei längeren Flügen sinnvoll. Sie unterstützen den Rücktransport des Blutes zum Herzen und reduzieren das Thromboserisiko nachweislich.
Praktische Tipps für den Flug:
- Reservieren Sie nach Möglichkeit einen Gangplatz
- Verstauen Sie nichts unter dem Vordersitz
- Trinken Sie ausreichend Wasser, meiden Sie Alkohol
- Nehmen Sie die Schuhe aus, behalten Sie Socken an
Wann sollten Sie einen Arzt konsultieren?
Sprechen Sie vor der Reise mit Ihrem Hausarzt, wenn Sie Risikofaktoren haben oder sich unsicher fühlen. Ihr Arzt kann individuell bewerten, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig sind.
Warnsignale erkennen
Achten Sie auf Anzeichen einer möglichen Thrombose: einseitige Schwellung, Schmerzen in der Wade, Rötung oder Überwärmung des Beins. Bei Atemnot, Brustschmerzen oder Herzrasen sollten Sie sofort medizinische Hilfe suchen.
Diese Symptome können auch noch Tage nach dem Flug auftreten. Wenn Sie betroffen sind, zögern Sie nicht und suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
Wichtige Warnsignale:
- Einseitige Beinschwellung oder Schmerzen
- Rötung und Überwärmung der Haut
- Atemnot oder Brustschmerzen
- Herzrasen ohne erkennbaren Grund
Eine Reisethrombose ist ein ernstes Thema, aber kein Grund, auf das Reisen zu verzichten. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen können Sie das Risiko auf ein Minimum reduzieren. Hören Sie auf Ihren Körper, seien Sie aufmerksam, aber lassen Sie sich nicht die Vorfreude nehmen. Mit etwas Vorbereitung steht Ihrem entspannten Flug nichts im Weg.