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Häufige Augenerkrankungen im Überblick: Von Bindehautentzündung bis Glaukom

Unsere Augen sind faszinierende und komplexe Organe, die uns täglich die visuelle Wahrnehmung unserer Umwelt ermöglichen. Doch wie alle Körperteile können auch sie von verschiedenen Erkrankungen betroffen sein. Das Spektrum reicht von leichten, vorübergehenden Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden, chronischen Zuständen. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über häufige Augenerkrankungen, ihre Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten, um ein besseres Verständnis für die Gesundheit unserer Augen zu schaffen.

Entzündliche Augenerkrankungen

Entzündungen zählen zu den häufigsten Problemen, die unsere Augen betreffen können. Sie können verschiedene Teile des Auges in Mitleidenschaft ziehen und unterschiedlich schwer ausfallen. Zwei der häufigsten entzündlichen Augenerkrankungen sind die Bindehautentzündung und die Hornhautentzündung.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Die Bindehautentzündung ist eine der am häufigsten auftretenden Augenerkrankungen. Sie betrifft die dünne, durchsichtige Schleimhaut, die das Innere der Augenlider und den vorderen Teil des Augapfels bedeckt. Typische Symptome sind:

  • Rötung des Auges
  • Juckreiz und Brennen
  • Tränende Augen
  • Geschwollene Augenlider
  • Schleimige oder eitrige Absonderungen

Ursachen können Viren, Bakterien, Allergien oder Reizungen durch Fremdkörper sein. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und reicht von einfachen Hygienemaßnahmen über abschwellende Augentropfen bis hin zu Antibiotika bei bakteriellen Infektionen. In den meisten Fällen heilt eine Bindehautentzündung innerhalb weniger Tage bis Wochen vollständig aus, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen.

Degenerative Augenerkrankungen

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für degenerative Erkrankungen des Auges. Diese entwickeln sich oft schleichend und können unbehandelt zu erheblichen Sehbeeinträchtigungen führen. Zu den häufigsten degenerativen Augenerkrankungen gehören die altersbedingte Makuladegeneration und der Graue Star.

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)

Die AMD ist die häufigste Ursache für Erblindung bei älteren Menschen in den Industrieländern. Sie betrifft den zentralen Bereich der Netzhaut, die Makula, die für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Es gibt zwei Formen: die trockene AMD, die langsam fortschreitet und durch Ablagerungen (Drusen) in der Netzhaut gekennzeichnet ist, und die feuchte AMD, die schnell fortschreitet und mit der Bildung abnormaler Blutgefäße unter der Netzhaut einhergeht.

Symptome der AMD sind verschwommenes oder verzerrtes Sehen, besonders im zentralen Gesichtsfeld. Die Behandlung der trockenen Form konzentriert sich auf die Verlangsamung des Fortschreitens durch Nahrungsergänzungsmittel und Lebensstiländerungen. Bei der feuchten Form können Injektionen von Medikamenten in das Auge das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten und in vielen Fällen sogar eine Verbesserung der Sehkraft bewirken.

Erkrankungen des Augeninnendrucks

Der Augeninnendruck spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit unserer Augen. Störungen können zu schwerwiegenden Erkrankungen führen, wobei das Glaukom die bekannteste und gefährlichste ist.

Glaukom (Grüner Star)

Das Glaukom ist eine Gruppe von Augenerkrankungen, die den Sehnerv schädigen, meist aufgrund eines erhöhten Augeninnendrucks. Es entwickelt sich oft unbemerkt und wird daher auch als „schleichender Sehverlust“ bezeichnet. Symptome treten häufig erst auf, wenn bereits ein erheblicher Schaden entstanden ist. Zu den Anzeichen gehören:

  • Einschränkungen des Gesichtsfeldes, besonders in den Randbereichen
  • Verschwommenes Sehen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen (bei akutem Glaukom)

Die Früherkennung durch regelmäßige augenärztliche Untersuchungen ist entscheidend. Die Behandlung zielt darauf ab, den Augeninnendruck zu senken, meist durch Augentropfen, in schweren Fällen auch durch operative Eingriffe. Eine konsequente Behandlung kann das Fortschreiten der Erkrankung in den meisten Fällen verlangsamen oder sogar stoppen.

Netzhauterkrankungen

Die Netzhaut ist für die Umwandlung von Lichtreizen in elektrische Signale verantwortlich. Erkrankungen in diesem Bereich können schwerwiegende Auswirkungen auf das Sehvermögen haben. Eine häufige und potenziell schwerwiegende Netzhauterkrankung ist die diabetische Retinopathie.

Diabetische Retinopathie ist eine Komplikation des Diabetes mellitus, die die kleinen Blutgefäße der Netzhaut betrifft. Im Frühstadium oft symptomlos kann sie unbehandelt zu schweren Sehstörungen bis hin zur Erblindung führen. Regelmäßige Kontrollen bei Diabetikern sind daher unerlässlich. Die Behandlung umfasst eine gute Blutzuckereinstellung, Laserbehandlungen und in fortgeschrittenen Fällen chirurgische Eingriffe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Augenerkrankungen vielfältig sind und von leichten, vorübergehenden Beschwerden bis hin zu schwerwiegenden, das Sehvermögen bedrohenden Zuständen reichen können. Viele dieser Erkrankungen entwickeln sich schleichend und werden erst spät bemerkt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind daher von großer Bedeutung, um Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Eine gesunde Lebensweise, ausgewogene Ernährung und der Schutz der Augen vor UV-Strahlung und anderen schädlichen Einflüssen können dazu beitragen, das Risiko für viele Augenerkrankungen zu reduzieren. Besonders wichtig ist auch die Aufklärung über die verschiedenen Erkrankungen und ihre Symptome, damit Betroffene frühzeitig ärztliche Hilfe suchen können.

Bei Symptomen wie Sehveränderungen, Schmerzen oder Rötungen der Augen sollte immer zeitnah ein Augenarzt aufgesucht werden, um ernsthafte Folgen zu vermeiden und die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Die moderne Augenheilkunde bietet heute für viele Erkrankungen effektive Behandlungsmöglichkeiten, die das Sehvermögen erhalten oder sogar verbessern können. Je früher eine Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind in der Regel die Aussichten auf einen langfristigen Erhalt der Sehkraft.